Kurz erklärt: Wechselrichter oder Mikrowechselrichter?
Welcher der „Stromwandler“ ist für Ihre PV-Anlage geeignet?
Wie der Name schon sagt, ist ein Wechselrichter ein Gerät, das den Gleichstrom der Solarmodule in Wechselstrom umwandelt. Wechselstrom wird immer dann benötigt, wenn er im Haushalt verbraucht werden soll – der erzeugte Gleichstrom aus einer PV-Anlage wird dann über einen Wechselrichter in Haushaltsstrom mit 230 Volt umgewandelt. Solarmodule erzeugen den Strom immer als Gleichstrom, die Umwandlung in Wechselstrom wird sowohl vom Wechselrichter als auch vom Mikrowechselrichter erfüllt.
Mikrowechselrichter werden oft direkt auf die einzelnen Solarmodule montiert – jedes Modul verfügt dann über einen eigenen kleinen Wechselrichter. Die Ausgänge der Mikrowechselrichter werden gebündelt, man kann den Wechselstrom dann theoretisch direkt in Ihren Stromkreis leiten.
Wenn Sie sich über Photovoltaikanlagen informieren, werden Sie immer wieder auf die Begriffe DC und AC oder „DC-seitig“ und „AC-seitig“ stoßen. Die Begriffe stammen aus dem Englischen und bedeuten:
DC = Direct Current, bezeichnet den Gleichstrom
AC = Alternating Current, steht für Wechselstrom
Die DC-Seite einer PV-Anlage ist also immer die Gleichstromseite, also vom Solarpanel über den erzeugten Gleichstrom bis zum Wechselrichter. Die AC-Seite einer Anlage ist dann die Wechselstromseite ab dem Wechselrichter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt hat.
Mikrowechselrichter ergibt immer dann Sinn, wenn der erzeugte Strom möglichst vollständig verbraucht wird. Durch die direkte Umwandlung des Stroms am Solarmodul sind die Leistungsverluste geringer und die Stromausbeute somit höher. Aus diesem Grund sind z.B. alle Balkonkraftwerke mit einem Mikrowechselrichter ausgestattet, da diese Mini-Anlagen nur Sinn ergibt, wenn der Strom direkt verbraucht wird.
Komplizierter wird es, wenn man den Strom in einem Stromspeicher speichern will. Stromspeicher sind im Prinzip große Akkumulatoren, die immer nur Gleichstrom speichern können. Bei einer Anlage mit einem normalen String-Wechselrichter ist der Stromspeicher auf der DC-Seite, also der Gleichstromseite integriert. Der Gleichstrom kann von den Solarmodulen in den Stromspeicher oder von dort in den „großen“ Wechselrichter fließen, der den Strom dann umwandelt.
Da bei einer Anlage mit Mikrowechselrichtern der Gleichstrom direkt am Modul umgewandelt wird, muss der Stromspeicher auf der Wechselstromseite integriert werden. Der Wechselstrom muss wieder in Gleichstrom umgewandelt werden, um den Stromspeicher zu laden. Dabei entstehen erneute Leistungsverluste.
Eine Photovoltaikanlage mit Mikrowechselrichtern ist immer dann sinnvoll, wenn der Strom direkt verbraucht wird. Der Wirkungsgrad ist höher, es wird mehr Strom erzeugt. Diese Anlagen sind z.B. auf Gewerbeimmobilien sinnvoll, wenn der Strom tagsüber für den Betrieb verbraucht wird.
Einfamilienhäuser haben oft einen erhöhten Strombedarf in den Morgen- und Abendstunden, wenn alle Familienmitglieder zu Hause sind. Hier wird Strom aus dem Speicher abgerufen, der nach Möglichkeit tagsüber so effizient wie möglich geladen werden sollte.
Beide Systeme sind sinnvoll, wenn vor der Planung der Photovoltaikanlage analysiert wird, welches Verbrauchsverhalten in den nächsten Jahren in Ihrem Haushalt oder Betrieb vorherrschen wird. Wenn Sie tagsüber viel Strom benötigen, kann eine Anlage mit Mikrowechselrichtern sinnvoll sein, wenn Sie den gespeicherten Strom eher zu Zeiten benötigen, in denen die Sonne nicht scheint, sind die Leistungsverluste bei einer Anlage mit einem String-Wechselrichter möglicherweise geringer.
Wenn Sie die Installation einer Wärmepumpe oder einer anderen stromintensiven Heizungsart in Erwägung ziehen, können die verschiedenen Heizperioden der Heizung wiederum mit den Eigenschaften der Photovoltaikanlage abgestimmt werden, z.B. bestimmte Heizzyklen bei voller Sonneneinstrahlung, wenn ausreichend Strom erzeugt wird.
Eine genaue Planung Ihrer Photovoltaikanlage kann Ihnen hohe Anschaffungskosten ersparen und später einen maximalen Ertrag der Anlage gewährleisten. Derzeit sind Anlagen mit Mikrowechselrichtern etwas teurer in der Anschaffung, je nach Verbrauchsverhalten können sich auch diese schnell amortisieren. Eine fundierte Analyse und Berechnung ist hier sinnvoll, dafür steht Ihnen ein Photovoltaik-Berater in Ihrer Nähe zur Verfügung. Bei dieser kostenlosen Analyse Ihres Bedarfs und Verbrauchsverhaltens werden alle Möglichkeiten durchgerechnet, um die für Sie effektivste Lösung zu finden.
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